Unter dem Begriff Berufsunfähigkeit versteht man den Zustand, dass die betroffene Person wegen einer geistigen oder körperlichen Erkrankung seiner Arbeit nicht mehr nachkommen kann. Rund 25 % aller Deutschen erkranken im Laufe ihrer Berufslaufbahn an einer Krankheit, die eine Berufsunfähigkeit zur Folge hat. Abzugrenzen ist jedoch die Erwerbsunfähigkeit. Erleidet die betroffene Person eine Krankheit, sodass sie erwerbsunfähig ist, kann diese keiner Arbeit mehr nachgehen. Typische Ursachen für die Berufskrankheit sind vorwiegend Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie Erkrankungen des Skeletts; aber auch Herzerkrankungen, Erkrankungen des Gefäßsystems sowie auch Krebs und Nervenleiden – aber auch Unfälle – lösen eine Berufsunfähigkeit aus.
Das Problem an diesen Krankheiten ist das langsame Eintreten. In vielen Fällen entwickelt sich die Krankheit erst mit der Zeit, sodass die Berufsunfähigkeit langsam eintritt.
Das Problematische an einer Berufskrankheit ist die falsche Einschätzung der Risiken wie der Konsequenzen durch die betroffene Person. Der Betroffene erhält bei einer Berufsunfähigkeit kein geregeltes Einkommen; das bedeutet, dass oftmals eine finanzielle Notlage, aber auch der soziale Abstieg die Folge von der Berufsunfähigkeit ist.
Die körperlichen Ursachen
Ein Arzt attestiert im Regelfall die Berufsunfähigkeit des Patienten. Die Berufsunfähigkeit resultiert oftmals aus einer bestimmte Tätigkeit, die der Betroffene häufig im Beruf ausübt. Trägt der Patient häufig schwere Last, so sind ein Bandscheibenvorfall sowie chronische Rückenprobleme als auch Erkrankungen der Wirbelsäule typische Ursachen. Es gibt jedoch auch Erkrankungen, die zwar schon vor der Berufstätigkeit bestehen, aber erst durch die Tätigkeit im Beruf zur Berufsunfähigkeit führen. Dementsprechende Folgen sind drastisch.
Die psychischen Ursachen
Nicht nur körperliche Ursachen führen zur Berufsunfähigkeit. Viele Personen erleiden auch psychische Erkrankungen, die eine Berufsunfähigkeit zur Folge haben. Das trifft jene Personen, die unter einem erhöhten Stress stehen oder von der Tätigkeit in der Arbeit nicht “abschalten”. Pflegekräfte, Manager, aber auch Selbständige sind häufig von psychischen Erkrankungen betroffen. Diese Personengruppe ist tagtäglich mit Unsicherheit und erhöhtem Risiko vertraut. Die “Volkskrankheit Nummer Eins” – Depression – entwickelt sich vor allem durch das “Zeit ist Geld”-Motto. Mehr Arbeit, mehr Einsatz – der psychische Druck wächst ins Unermessliche. Vor allem psychische Erkrankungen kommen schleichend – bei einer Nichtberücksichtigung oder Nichtbehandlung führt dies zur Berufsunfähigkeit. Oftmals führt das Nichtbehandeln der psychischen Erkrankung sogar zur Erwerbsunfähigkeit
Das Burnout-Syndrom – eine nicht zu unterschätzende Krankheit
Es sind die unter 39-jährigen Angestellten, die vorwiegend an Burnout erkranken. Burnout beschreibt das Krankheitsbild zunehmender psychischer Belastung in Verbindung mit einer kompletten körperlichen Erschöpfung. Burnout tritt in der Regel mit Depressionen auf. Typische Symptome von Burnout sind Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, ständige Reizbarkeit sowie auch Lethargie oder auch eine permanente Müdigkeit. Viele Patienten, die unter Burnout leiden, berichten auch über eine dauernd anhaltende Traurigkeit. Andere psychische Erkrankungen, die eventuell schon im Vorfeld bestanden, spielen keine Rolle bei Burnout. Oftmals kommt der “Kollaps” ohne Vorwarnung. In der Regel sind Patienten mit Burnout berufsunfähig.
Wie Berufsunfähigkeit verhindern?
Aber es muss gar nicht so weit kommen. Man muss die Zeichen erkennen und notfalls auch Handeln. Dem dauernden Stress sollte man die rote Karte zeigen. Ratsam ist, dass der Patient regelmäßige kontrollärztliche Untersuchungen durchführen lässt. Ein Arzt sorgt mit seinem Wissen und Ratschläge für ein Vorbeugen der Berufsunfähigkeit, sodass diese sogar verhindert wird.